James Lee

QUANTO AMORE!

Oper Dortmund/Musikkollegium Winterthur

Die Liebe ist wohl der Dreh- und Angelpunkt der meisten Opernstoffe und das ist auch kein Wunder: Schmetterlinge im Bauch, brennende Leidenschaft oder sehrende Eifersucht – sie ist verbunden mit grossen Gefühlen, die nur darauf warten, in Klänge gesetzt zu werden. Alle grossen Komponisten haben sich davon inspirieren lassen und zeigen mit ihren vielseitigen Werken, wie breit gefächert das Liebesspektrum ist. Zur Saisoneröffnung zeigen wir eine Operngala, die auf die Schutzbestimmungen des Bundes Rücksicht nimmt und Ihnen den Wiedereinstieg in die Wunderwelt des Musiktheaters erleichtern wird. 

«Quanto amore!» – «Wie viel Liebe!», staunt Adina in Gaetano Donizettis wundervoller Opera buffa «L’elisir d’amore». Weil sich der hoffnungslos romantische Nemorino keinen Liebestrank für seine Angebetete leisten kann, lässt er sich als Soldat verpflichten, um wieder liquide zu sein. Georges Bizets heissblütige Carmen, Hauptfigur der gleichnamigen Oper, verdreht gleich zwei Männern den Kopf und stürzt sich damit selbst ins Unglück. Soweit lässt es wiederum der gewiefte Casanova Don Giovanni in Wolfgang Amadeus Mozarts dämonischer Oper gar nicht erst kommen: Er vergnügt sich mit jeder Frau stets nur einmal – denn was würden nur all die anderen sagen, wenn sie nicht in den Genuss seiner Fähigkeiten kämen! Ein gespaltenes Verhältnis zur Liebe hat schliesslich Giuseppe Verdis unglückliche Protagonistin Violetta Valéry in der berühmten Oper «La Traviata»: Als Kurtisane lebt sie ein trügerisches Leben voll rauschender Feste und käuflicher Liebe – und muss zuletzt an ihren wahren Gefühlen zu Grunde gehen… 

James Lee ist mit grossem, impulsivem Tenor ein ebenso überzeugender Partner im tödlichen Drama.

«Was das Dortmunder Ensemble zusammen mit dem Musikkollegium als Ersatz zum Besten gibt, ist keine halbe Sache, sondern ein Konzentrat grosser Oper mit Dramatik und sängerischen Highlights, hörens-, aber eben auch sehenswert. Wie sich hier zeigt, kann die Dramaturgie einer Gala auch eine Kunst sein.» 

Herbert Büttiker, Der Landbote 

Quanto amore
James Lee